Warum Cybersicherheit Chef*innen Sache ist und bleibt

Weißt du wieviele Cyberangriffe es weltweit in der letzten Minute gab? Schätze einmal – 10.000, 20.000 oder gar 30.000?? Rate mal und schreibe Dir die Zahl auf einen Notizzettel – die Auflösung folgt am Ende des Artikels.. Und dann weißt Du warum Cybersicherheit Chef*innen Sache ist und bleibt!

Der Verband Bitkom e.V. – der Digitalverband in Deutschland (2.700 Unternehmen sind Mitglied) veröffentlicht alle 2 Jahre eine Studie mit dem Titel „Wirtschaftsschutz in der digitalen Welt“ (es wurden 2021 – 1.076 Unternehmen befragt).

Das Fazit 2021 ist ernüchternd:

  • 9 von 10 Unternehmen sind von Cyberangriffen bedroht
  • Der Mittelstand ist inzwischen verstärkt im Fokus der Hacker –> die Angriffe haben inzwischen 80% erreicht (60% in 2017, 75% 2019). Bedeutet, dass 80% aller Unternehmen im Mittelstand angegriffen wurden oder davon akut bedroht sind.
  • Die Schäden betrugen im Jahr 2021 223,5 Mio Euro alleine in Deutschland. Das enspricht einer Steigerung von 358% im Vergleich zum Jahr 2019.

 

NOCH FRAGEN?

Den Bericht findest Du hier:

Link zur BITKOM Studie 2021

Eine Steigerung des Umsatzes in Höhe von 358% in zwei Jahren – davon träumt manches Unternehmen –  Die Hacker haben sie – zu unserem Leidwesen!

Verstehst Du nun, weshalb ein Geschäftsführer*in, Unternehmensinhaber*in oder Vorstandsmitglied das Thema Cybersicherheit unbedingt zur Chef*innen Sache machen sollten?

Das erklärt auch, warum wir ein Cybersecurity Mindset im Unternehmen bei den Mitarbeitenden und eine reife Führungskultur bei den Manager*innen in den Unternehmen brauchen. Und weshalb Vorbereitung und Achtsamkeit ein kluger Teil in unserer Strategie ist.

Cybersicherheit - Wissen ist Macht ..

und nicht Wissen macht auch nix.. Weil – es nicht nur das Wissen ist, das den Unterschied macht, sondern auch die innere Haltung zu Cybersecurity – ein Cybersecurity Mindset.

Was ist ein Cybersecurity Mindset und wie bauen wir das auf? Und was sind die Erfolgsfaktoren für uns selber und unsere Familie/unser Umfeld?  Damit dieses Mindset in der täglichen Praxis ins Leben kommt?

Gehen wir’s an: Der erste Schritt ist ein gemeinsames Verständnis über die die Art und Weise, wie die Zusammenarbeit im Unternehmen gestaltet wird. Dazu gehört ein sogenanntes „Commitment“, also eine Zusage, dass ein gemeinsames Ziel verfolgt wird. Es braucht eine Auseinandersetzung und die Bereitschaft ernsthaft zusammen arbeiten zu wollen. Und schon geht es los. In der bisherigen Arbeitswelt war ganz oft „Wissen = Macht“. D.h. derjenige der mehr wusste, als andere Kolleg*innen erhielt dadurch Anerkennung, Wichtigkeit und einen gewissen „Status“. Viele Führungskräfte (des „alten Stiles“) sehen das als eine ihrer Hauptfaktoren für Führung, dass sie durch Wissen Macht und Stärke zeigen. Dieses Prinzip hat ausgedient. In der Familie sehen wir das schon lange – hier ist Führung ohne Mandat das Programm – wir müssen Mehrwerte schaffen und ein Commitment einholen. 

Führungskräfte, die bei diesem Stil bleiben sind zwar kurzfristig erfolgreich und pushen Projekte voran. Sie werden jedoch selten einen stabilen, dauerhaften Erfolg erzielen und sie werden vor allem die besten Mitarbeitenden im Unternehmen verlieren. Nämlich die zukunftsfähigen Mitarbeitenden, die Wert auf Offenheit, Transparenz und ernstgemeinte Wertschätzung legen.  Die haben inzwischen genug von der gelebten Wissens-Arroganz in vielen Unternehmen. Und von einer Unternehmenskultur die immer noch ausschließlich auf Status und Wissen baut.

Abwanderung von Wissen - Chef*innen Sache?

Das Ergebnis ist, dass Wissensträger abwandern. Das ist bei Cyber-Defense Themen ein sehr großer Nachteil und kann oft sogar ein Risiko für Unternehmen werden. Bei der Begegnung mit Bedrohungslagen und dem Einrichten von Prävention Maßnahmen ist Wissen sehr wichtig. Die interne Vernetzung und eine gute Kommunikation im Unternehmen sind Erfolgs Faktoren in der präventiven Verteidigung der Unternehmenswerte. Schade, wenn Unternehmen das zulassen, dass diese Mitarbeitenden das Unternehmen verlassen. Und auch schade, dass insbesondere Führungskräfte noch immer soo wenig selbstreflektiert sind. Dabei ist das eine der Schlüssel Kompetenzen für Führung der Zukunft. Das intuitive Hinterfragen der eigenen Verhaltensweisen und der dahinter liegenden Motive für zu Selbsterkenntnis. Dann kann die Führungskraft oder der/die Teamkollegen beginnen das eigene Verhalten zu verändern. Und ggf. erkennen wo die „toxischen“ Verhaltensweisen im Unternehmen sind. Das ist mit guter Beobachtung und einer klaren Intuition zu sehen.

Lernen und klar ansprechen - Chef*innen Sache!

Die Bereitschaft offen zu sein für Zukunft, zu zu hören und aufmerksam zu bleiben, auch wenn es nicht nur um die eigenen Bedürfnisse geht, ist eine hohe Kunst. Die agilen Methoden bilden einen guten Rahmen dies zu erlernen. Oft scheitert es aber tatsächlich schon an der Bereitschaft, z.B. von mittleren Führungskräften ihren bisherigen Status aufzugeben. Wenn eine Haltung wie – „kenn ich alles“, „ich weiss alles“, ist „eh nix Neues „und „was soll das bringen“ seit Jahren verinnerlich sind, dann scheitern diese Vorhaben. Und interessant ist, sie brauchen nur ein einziges Team Mitglied das all diese Dinge subtil sabotiert und ignoriert. Derjenige macht einfach nicht mit. Und sie haben die negative Wirkung in ihrem Team.

Hier sind die höheren Führungskräfte und die Unternehmenslenker gefordert – sie müssen Kollegen, die so ein Verhalten zeigen, klar ansprechen. Und ganz klar kommunizieren, dass dies nicht mehr gewünscht ist. Und das muss von oben nach unten gehen, sonst funktioniert es – leider – nicht. Schade ist es, wenn CIOs, CEOs, CTOs oder COOs das nicht durchblicken. Oder aus „falsch-interpretierter“ Toleranz solche Verhaltensweisen dulden. Und leider haben sich in den letzten Jahre in vielen Unternehmen diese „toxischen“ Strukturen manifestiert.

Cybersicherheit ist und bleibt Chef*innen Sache - der Kapitän steuert das Schiff

Unternehmens Inhaber, Geschäftsführer und CEOs müssen Verantwortung übernehmen – auch für den Führungsstil in Ihrem Unternehmen. Und für die Haltung dahinter. Gute Führung und eine klare Haltung sind kein Selbstläufer. Sie müssen aktiv gefördert werden und es muss klar sein, wohin die Führung möchte. Unternehmenslenker*innen sind Vorbild und leben die Werte und Leitlinien. Die Leitlinien nur an die Wand zu pinnen hilft nicht. Wichtig ist ein klares Verbinden dieser Leitlinien mit der gelebten Praxis der Mitarbeitenden. Jeder einzelne muss wissen, was genau bedeuten diese Leitlinien für mein tägliche Arbeit? Und was heisst das für mein Verhalten? Dann beginnt die Selbstreflektion und diese führt zu tieferer Erkenntnis.

Erkenntnis hat einen Zeitstempel

Ich weiss heute mehr als gestern und morgen mehr als heute. Und wenn ich diese Erkenntnis verwende um wirklich einen Lerneffekt zu erzielen, dann wird sich die Unternehmenskultur in Ihrem Unternehmen ändern. Zumindest in meinem Team. Und mit den Menschen im direkten Umfeld. Oft entsteht so eine erste kleine „Keimzelle“ der Veränderung.

Und gerade, weil Cybersicherheit Chef*innen Sache ist, kann ein Cyber-Defense Team mit einem guten Cybersecurity Mindset, der Anfang einer Kultur Veränderung im Unternehmen sein. In diesem Bereich ist es besonders wichtig mit einem Vorbild zu beginnen. Und wenn Du Vorbild bist, kann das in deinem Umfeld Wirkung zeigen.

Die Auflösung

Sicherheitstacho Telekom D

DIe deutsche Telekom betreibt ein weltweites Netz von sogenannten Honeypots und lockt damit die Hacker an. Die Karte zeigt die aktuellen Cyberattacken auf dieses Honeypot Netz in der Minute! 

Hier der Link zum Sicherheitstacho der Deutschen Telekom

 

Und hier finden sie den Link zu unserer Pressemitteilung – ich habe diesen Artikel für den USU Blog geschrieben: 

Presse: Link zum Artikel im USU Blog

 

 

Warum Cybersicherheit Chef*innen Sache ist und bleibt

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